

Antike 800v.Chr.-600n.CHR
Kleopatra war das erste „It-Girl“ der Geschichte. Denn schon die ägyptische Königin wusste genau um die Magie der Schönheit – und des Parfums.
In der Antike verbrannte man aromatische Ingredienzen, um die Götter gnädig zu stimmen; Blüten, Räucherharze, duftende Salben und aromatische Öle dienten als Opfergaben und wurden zur Salbung der Toten verwendet.
Der Duft versprach die Annäherung an das Göttliche
Wohlgeruch galt als Ausdruck von Schönheit und Reichtum.
Durch die Phönizier, als erfolgreiches Seefahrervolk bekannt, fanden die duftenden Kostbarkeiten ihren Weg in die Länder des Mittelmeeres, nach Asien und Afrika.

Mittelalter 6.-15.Jahrhundert
Dem Arzt und Gelehrten „Avicenna“ gelang es, durch Destillation ein Rosenwasser herzustellen, welches den Blüten ihren Duft entzieht und ihn an die Flüssigkeit übertrug.
Die Kreuzritter brachten diese wertvollen Elixiere und Verfahrenstechniken zurück mit nach Europa und von den Arabern wurde das Wissen über die Duftessenzen in Spanien und Südfrankreich verbreitet.
Aus Wein gelang es schließlich reinen Alkohol zu destillieren, welcher eine wichtige Grundlage für die Herstellung von Parfum bildet. So waren nun auch die Europäer fähig, Duftwässer herzustellen.

Renaissance 1490-1600
Große Entdecker wie Columbus, Magellan oder Vasco de Gama brachten neue, aromatische Rohstoffe wie Kakao, Vanille, Tabak oder Gewürznelken nach Europa.
Erste Parfumhersteller lassen sich in Paris nieder
Katharina von Medici unterstützt die Duftstoffproduktion
Tombarelli eröffnet ein Laboratorium in Grasse

Klassische Epoche 1600-1700
In der Neuzeit wurde eine kleine Stadt in Frankreich über alle Grenzen hinweg berühmt für ihre Düfte: Grasse. Dabei war der Ort im Süden des Landes eigentlich eine Stadt der Gerber gewesen.
Als 1600 die Mode aufkam, und das mondäne Paris parfümierte Handschuhe trug, verbanden sich Duft- und Lederherstellung in Grasse zum ersten Mal. Die Gerber durften sich von da an auch Parfumhersteller und Puderhersteller nennen. Man verlegte nun den Fokus auf die Destillation von Duftstoffen.
Montpellier und Grasse wurden zu den Welthauptstädten des Parfums.

Aufklärung 1700-1789
Seit dem 17. Jahrhundert haben sich die Parfumeure aus Grasse auf die Extration von Blütensaft spezialisiert. Aus diesem Nebengewerbe wurde das Hauptgeschäft, welches es bis heute geblieben ist. Etwa 30 Parfumfabriken in und um Grasse verschicken Ihre Produkte in die ganze Welt.
Im Jahre 1747 gründete Jean de Galimard, Lord von Seranon, die Parfumerie in Grasse. Galimard war der Hoflieferant des Königs von Frankreich Louis XV. Es ist das drittälteste Parfumunternehmen der Welt.
Bis heute trägt Grasse den Beinamen „Weltmetropole der Düfte“
Grasse, das Zentrum der Parfumherstellung, erblühte im Wohlstand, raffinierte Techniken wie Enfleurage und Destillation wurden kultiviert, während in Köln Jean-Antoine Farina in der Glockengasse 4711 das Eau de Cologne erfand.

Napoleonische Epoche 1789-1860
Nach der französischen Revolution (1789-1799) war das Parfümieren eine gewisse Zeit lang wieder verpönt.
Erst Napoleon als bekennender Liebhaber des Eau de Cologne machte Parfum erneut gesellschaftsfähig. Man benutzt Schminke und starke Parfums gegen den Körpergeruch.
Die Vermutung, dass beim Baden schadhafte Keime den Körper befallen könnten, macht Duftwässer zu einem unverzichtbaren Hilfsmittel.
Durch englische Hygieniker kommen die parfümierten Bäder in Mode

Moderne 1860-1900
Louis Pasteur verändert das Verständnis über Keime und Mikroben, die Körperhygiene stieg und man verzichtete auf das Überdecken des Körpergeruches.
Der Handel mit den Luxusgütern floriert.
Die Parfumherstellung wird immer mehr zur Kunst,
Chemie und neuentdeckte Stoffe wie Heliotropin, Vanillin, Kumarin und Aldehyde führten zu einer Revolution der Gerüche.
Die Geburtsstunde der modernen Parfumherstellung war gekommen.

20. Jahrhundert
Einzelne Duftmoleküle können zerlegt und synthetisch nachgebaut oder verändert werden, wodurch die Anzahl an möglichen Düften nahezu unbegrenzt ist.
Werbung und Design gewinnt stark an Bedeutung, zur Forcierung eines neuen Parfums wird ein beachtliches Werbeetat eingesetzt.
Dennoch können sich nur 3% der Neuerscheinungen auf dem Markt durchsetzen.
Wohl ein Indiz dafür, dass ein vorgefertigtes Parfum von der Stange, das jedoch den individuellen Charakter eines Menschen unterstreichen soll, kaum Massenprodukt sein kann.

21. Jahrhundert
Die Zukunft wird zeigen, ob sich in Zeiten der Individualität ein in Serienproduktion hergestelltes Parfum noch durchsetzen kann.
Ich sage NEIN – in einer Zeit, in der wir immer mehr Wert auf Personalisierung
legen und sich jeder von der Masse abheben möchte, der muss sein eigenes Parfum kreieren.
Ein Parfum, mit dem Sie sich identifizieren können.
Ein Duft, bei dem Sie sofort sagen: Ja, das bin ich